Meldungen aus dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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Zeichen von Krieg und Frieden - Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Gedenkstätte des Monats Januar - Ehrenanlage "Cap Arcona" in Grevesmühlen

Gedenkstätte Cap-Arcona - Grevesmühlen

Gedenkstätte Cap-Arcona - Grevesmühlen LAiV

Das Konzentrationslager Neuengamme und zahlreiche Außenlager wurden Mitte April 1945 vor den heranrückenden britischen Truppen geräumt und die Häftlinge auf Todesmärschen nach Lübeck getrieben. Hier wurden die Häftlinge unter anderem auf das Kreuzfahrtschiff „Cap Arcona“ gepfercht. Zeitweise war die „Cap Arcona“ mit 7.500 Häftlingen an Bord völlig überfüllt. Mangelhafte Ernährung und unzureichende hygienische Verhältnisse führten zu zahlreichen Todesfällen. Die Gründe, warum die Häftlinge auf die Schiffe getrieben wurden, sind in der historischen Forschung bis heute umstritten. Schließlich wurde ein Teil der Häftlinge von der „Cap Arcona“ auf andere Schiffe verlegt, so dass sich Anfang Mai je nach Quelle zwischen 4.500 und 6.000 Häftlinge und 500 Besatzungsmitglieder, Flakmatrosen und Bewacher auf der „Cap Arcona“ befanden.

Am 3. Mai 1945 griff die Royal Air Force die Schiffe an, die sie fälschlicherweise für deutsche Truppentransporter hielt. Die "Cap Arcona“ geriet in Brand und kenterte. Die Häftlinge hatten kaum eine Chance, sich zu retten, nur wenige überlebten. Von den 7000 Häftlingen, die an diesem Tag auf der „Cap Arcona“ und den anderen Schiffen inhaftiert waren, sind insgesamt 6400 verbrannt, ertrunken oder erschossen worden. Da die Wassertemperatur an diesem Tag nur 8° C betrug, konnten sich die meisten Häftlinge nicht mehr schwimmend ans Ufer retten, da ihnen vorher die Kräfte versagten. Hinzu kamen Angriffe der britischen Piloten auf die schwimmenden Überlebenden. Die Toten wurden an die Küsten der Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gespült. In Groß Schwansee, direkt an der Ostseeküste, wurden die ersten Opfer in einem Dünenfeld bestattet. In den folgenden Jahren wurden die sterblichen Überreste von weiteren 407 Kriegsopfern angespült und in Massengräbern beigesetzt. 1948 wurde beschlossen, die Grabstätte in Groß Schwansee zu einer Gedenkstätte umzugestalten. Doch schon wenige Jahre später, Mitte der 1950er Jahre, entschied man sich, die Gräber- und Gedenkstätte nach Grevesmühlen auf den Tannenberg zu verlegen. Grund dafür war die Grenznähe des Ortes Groß Schwansee. (...)