Die Kriegsgräberstätte „Auf der Bug“ ist ein Friedhof in kirchlicher Trägerschaft der Gemeinde Dranske auf Rügen.
Der Ort Dranske war seit dem 19. Jahrhundert militärisch geprägt. Die kaiserlichen Seeflieger waren hier stationiert, später auch die Seeflieger der Wehrmacht. Die
Militärsiedlung für die Angehörigen des großen Fliegerhorstes am Bug, der heutige Ortskern, entstand ebenfalls in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf dem Bug wurde eine Seefliegerschule für Bordschützen, Funker, Aufklärer und Piloten eingerichtet. Ab November 1944 war hier die Seenotabteilung 81 stationiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1946 bis 1948 alle militärischen Anlagen auf dem Bug von sowjetischen Truppen gesprengt oder demontiert. 1961 begann die Nationale Volksarmee der DDR mit dem Aufbau eines Schnellbootstützpunktes auf dem Bug, der 1965 in Betrieb genommen wurde. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Marinestützpunkt Bug ab -1990 aufgelöst und 1991 endgültig geschlossen.
Bis Ende der vierziger Jahre kamen viele Flüchtlinge nach Dranske. Viele überlebten die strapaziöse Flucht nicht, so dass zur Jahreswende 1945/46 siebzig Flüchtlinge und Vertriebene in einem Sammelgrab “Auf der Bug“ bestattet wurden. Danach geriet die Kriegsgräberstätte in Vergessenheit und war wegen der militärischen Nutzung des Geländes auch nicht öffentlich zugänglich. In den 1970er Jahren wurden hier bei Baggerarbeiten menschliche Gebeine gefunden, die Gräber jedoch einfach wieder verschlossen, ohne weitere Maßnahmen zur Identifizierung der Toten oder gar eine Umbettung vorzunehmen. (...)