Projekte aus dem Landesverband
Projekte aus dem Landesverband

Stolperstein Putzaktion unseres Jugendarbeitskreises M-V in Parchim

Stolpersteinverlegung St. Schröder

Am 09. November 1938 ist auch die jüdische Bevölkerung in Parchim von den Novemberpogromen nicht verschont geblieben. Die Stadtchronik notiert zu diesem Datum, dass Geschäfte und der jüdische Friedhof verwüstet wurden. Die Synagoge in der Rosenstraße 43 wurde zerstört und die sakralen Gegenstände auf dem Moltkeplatz verbrannt.

Diesem außergewöhnlichen Datum in der deutschen Erinnerungskultur, haben Dominic Lagoski und Martin Finck, Mitglieder des Jugendarbeitskreis Mecklenburg-Vorpommern (JAK M-V) im Volksbund, zum Anlass genommen einen Arbeitseinsatz in Parchim am Sonntag den 08. November in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr durchzuführen. Sie haben alle 14 Stolpersteine (Liste der Stolpersteine Wikipedia) im Parchimer Stadtgebiet geputzt und aufpoliert. „Durch Aufpolieren der Messingoberflächen machen wir die Schrift wieder lesbar. Wenn jetzt die Passanten an diesen glänzenden Steinen vorübergehen erregt die Aufmerksamkeit und die Leute bleiben stehen, lesen und fangen an nachzudenken“, erklärt der stellv. Vorsitzende des JAK M-V Dominic Lagoski (24).

Als Teil des größten dezentralen Denkmales der Welt erinnern Stolpersteine an die Verfolgten des NS-Regimes. In ganz Europa gibt es mehr als 80.000 Stolpersteine. Aufgrund der Corona-Pandemie sind 2020 viele Gedenkveranstaltungen und Aktionen im Zusammenhang mit dem Holocaust und dem 2. Weltkrieg ausgefallen. Herr Lagoski sagte weiterführend “Wir sollen die Erinnerung an die Opfer von Gewaltherrschaft bewahren, aus den Fehlern der Geschichte lernen und gemeinsam in einem demokratischen und freien Europa leben.“ Martin Finck (22), aktives Mitglied im Jugendarbeitskreis verweist dabei auf den Leitspruch der Europäischen Union: „In varietate concordia“, in Vielfalt geeint.

Hintergrund: Der JAK M-V ist der Jugendverband des Volkbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Der Volksbund ist für die Deutschen Soldatengräber außerhalb der Bundesrepublik zuständig. Er führt seit den 60er Jahren internationale Jugendbegegnungen im In- und Ausland, unter dem aktuellen Motto „Gemeinsam für den Frieden“ durch.