Meldungen aus dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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Besondere Kriegsgräberstätten in Mecklenburg-Vorpommern - Ludwigslust

Evangelisch-Lutherischer Soldatenfriedhof Ludwigslust

Lageplan Kriegsgräberstätte Ludwigslust Volksbund

Die Kleinstadt Ludwigslust liegt 35 km südlich der Landeshauptstadt Schwerin. Einzigartig in Norddeutschland ist ihr Ensemble rund um das klassizistische Schloss der Herzöge Mecklenburg-Schwerins, das auch als „Versailles des Nordens“ bezeichnet wird, sowie die darum angelegte Residenzstadt mit vielen Denkmalbauten.

Neben der barocken Schönheit findet man auch in Ludwigslust eine Vielzahl von Kriegsgräbern verschiedener Opfergruppen unter anderem auch auf dem Stadtfriedhof. Am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 beklagte Ludwigslust 420 Gefallene, darunter 156 Dragoner. Das Holzkreuz auf der Anlage wurde im August 1924 eingeweiht und trägt die Inschrift „Dem Gedächtnis der Alten Armee“. Darunter wurde zum Gedenken an die Gefallenen beider Weltkriege Mitte der 80er Jahre eine schlichte Granittafel angebracht. Die einzelnen Gräber sind eingeebnet und namentlich nicht gekennzeichnet.

Die Begräbnisstätte für die Opfer des Bombenangriffs auf Ludwigslust am 22. Februar 1945 hat seit dem 16. Oktober 2002 wieder ein komplettes Denkmal in der Mitte der mit Efeu bewachsenen Grabreihen. Ein etwa drei Meter hohes Kreuz auf einem Feldsteinsockel ist Mahnmal und Wache zugleich. 150 Menschen, von denen 146 auf der Anlage die letzte Ruhe fanden, forderte der Bombenangriff der 8. US Air Force. Links vor dem Bombenopferfeld befinden sich die Soldatengräber des Zweiten Weltkrieges. Die Einzelgräber sind mit Holzkreuzen, auf denen die Namen der Gefallenen vermerkt sind, gekennzeichnet.

Mehr als 180 Opfer des KZ Wöbbelin sind auf der rechten Seite vor dem Bombenopferfeld bestattet. Sie starben nach der Befreiung des KZ zwischen dem 4. Mai und dem 30. Juni 1945 an den Folgen der unmenschlichen Lagerhaft in den Lazaretten und Krankenhäusern in Ludwigslust. Bereits 1965 hatte der Ludwigsluster Künstler Herbert Bartholomäus das Denkmal die „Schurhand“ geschaffen. Für die italienischen Häftlinge stellte die Republik Italien einen schwarzen Granitstein auf. Am 2. Mai 2016 wurde die von der Mecklenburger Künstlerin geschaffene Gedenkanlage mit 148 Namenssteinen und 33 namenlosen Klinkersteinen für die Opfer eingeweiht.

Zur Pflege der Kriegsgräber des Zweiten Weltkrieges veranstaltete der Jugendarbeitskreis des Volksbund-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern im November 2019 – eine Woche vor dem Volkstrauertag – ein Work-Weekend. Neben dem Arbeitseinsatz und der Beschäftigung mit der Geschichte der Kriegsgräber in Ludwigslust standen auch ein Stadtrundgang, der Besuch des Schlosses und das Kennenlernen der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin auf dem Programm der zehn teilnehmenden Jugendlichen.