Meldungen aus dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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Zeichen von Krieg und Frieden - Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Gedenkstätte des Monats Juni: Kriegerdenkmal an den Wallanlagen in Rostock

Kriegerdenkmal an den Wallanlagen in Rostock

Kriegerdenkmal an den Wallanlagen in Rostock Christian Teske

Am 9. September 1872 wurde in der Rostocker Innenstadt das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges (1870-1871) feierlich eingeweiht. Zum Festakt erschienen die Überlebenden des Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90, dass im Rahmen des Konfliktes in viele Kampfhandlungen in Frankreich verwickelt war. Das Regiment war bis Februar 1871 im Einsatz und verlor im Krieg 302 Männer, unter denen viele nur einen einfachen Dienstgrad hatten. Die meisten der Gefallenen wurden direkt vor Ort in Frankreich beigesetzt. Einige wurden in ihrer Heimat beigesetzt, wie z. B. der Soldat Franz Passow, der aufgrund einer Schusswunde am Unterarm 1871 in Rostock verstarb. Neben Schussverletzungen konnten Krankheiten einen weiteren Todesgrund auf dem Schlachtfeld darstellen. Der Unteroffizier Christian Haukohl aus Bützow verstarb beispielsweise an Typhus. Viele der Soldaten waren lediglich zwischen 20 und 30 Jahre alt geworden.

Das Kriegerdenkmal hat die Form eines Obelisken und listet auf Bronzeplatten die Namen der Gefallenen des Regiments auf. Somit bot es den Angehörigen einen Ort zum Trauern. Die Mehrheit der Soldaten lagen im fernen Frankreich begraben und das Denkmal war für die Menschen die einzige Möglichkeit, um Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen. (...)