Gelbensande ist ein Dorf in der Nähe von Rostock. Es liegt in der Rostocker Heide an der B105 Richtung Stralsund. Ein romantisches, kleines Jagdschloss mitten im Wald lockt in jedem Jahr zahlreiche Besucher an. Im rückwärtigen Bereich des Jagdschlosses befindet sich eine Kriegsgräberstätte, auf der 53 Kriegstote ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Am 1. Mai 1945 blieb auf den Bahngleisen der Nähe des Jagdschlosses ein aus Pommern evakuiertes, aus zwei Eisenbahnzügen bestehendes Lazarett liegen. Sein Kommandant hatte von dem ungenutzt stehenden Fürstenhaus erfahren, ließ die etwa 750 Verwundeten ausladen und richtete ein Hilfslazarett ein. Die an Krankheiten oder Verwundungen Verstorbenen wurden auf dem unweit des Schlosses eigens angelegten Waldfriedhof beigesetzt. Neben Deutschen fanden hier Rumänen, Polen, Italiener, Letten, Litauer, Ukrainer und russische Wlassow-Soldaten ihre letzte Ruhestätte.
Die Anlage war viele Jahre Besuchern unzugänglich – unbekannt, zugewachsen und vergessen. Erst im Jahr 2000 wurden Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule Gelbensande (heute Europaschule Rövershagen) und ihre Lehrerin Petra Klawitter in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf den Lazarettfriedhof aufmerksam. Schnell war das Interesse geweckt und die Projektgruppe „Kriegsgräber“ gegründet. Schon 2001 konnte der kleine Friedhof mit Unterstützung der Gemeinde und der Bauabteilung des Volksbundes grundlegend saniert und instandgesetzt werden. Auch ortsansässige Firmen halfen. Ein neuer Zaun wurde errichtet, ein Hochkreuz aufgestellt, die Fläche beräumt, Rasen angesät und neue Grabplatten mit den Namen und Lebensdaten der Kriegsopfer verlegt. (…)