Meldungen aus dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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Besondere Kriegsgräberstätten in Mecklenburg-Vorpommern - Demmin

Kriegsgräberstätte Woldeforst bei Demmin

Lageplan Kriegsgräberstätte

Im Mai 2018 wurde die neue Kriegsgräberstätte im Waldgebiet der Woldeforst eingeweiht.

Während der Zeit des II. Weltkrieges befand sich in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte eine Heeres-
Munitionsfabrik, in der neben französischen und belgischen Kriegsgefangenen zumeist sowjetische
Kriegsgefangene Zwangsarbeit leisteten.

Die ums Leben Gekommenen wurden in der Woldeforst provisorisch begraben. Die Lage und die genaue Zahl der Begräbnisstätten waren bis 2012 nicht bekannt. Lange Zeit wurden 20 Kriegstote vermutet.

Deswegen recherchierte das Regionalmuseum Demmin im Archiv der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden und in anderen Archiven. Dadurch wurden bis heute 126 Namen gefunden.

Im Jahr 2014 war es dank zweier Zeitzeugen sogar möglich, den Bereich in der Woldeforst einzugrenzen,
in dem die Verstorbenen begraben wurden. Sie haben mit ihren Berichten aus dem eigenen Erleben die
damaligen Zustände eindrucksvoll geschildert. Mit diesen unabhängig voneinander durch die Zeitzeugen festgestellten Begräbnisstätten war die Grundlage für die Errichtung dieser Gedenkstätte geschaffen.

Da die einzelnen Grablagen der 126 nunmehr namentliche bekannten Kriegsopfer in der Woldeforst auf Grund der Streulagen nicht im Einzelnen lokalisierbar waren, wurde für das Gräberfeld eine Umwandlung des Waldes in eine Kriegsgräberstätte durch die Landesforst M-V genehmigt.

Die neu geschaffene Gedenkstätte mit den Tafeln der Namen der Opfer neben dem Gräberfeld wurde am 17.05.2018 im Waldgebiet der Woldeforst eingeweiht. Mit Unterstützung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. konnten Angehörige eines ukrainischen Soldaten nach Demmin kommen und an der Einweihungsfeier teilnehmen. Neben den nächsten Angehörigen waren auch Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation, Vertreter staatlicher Stellen, des öffentlichen Lebens und der Kirche sowie viele Demminer anwesend, um der Kriegsopfer zu gedenken.